1. Marsberger Lachnacht

Am 22. September 2023 wurde gelacht in Marsberg. Es war ein fantastischer Mix aus Kabarett und Comedy!


Die Moderation des Abends übernimmt Lutz von Rosenberg Lipinsky. Er ist „Deutschlands lustigster Seelsorger“. Seit Jahren sorgt er sich auf unterhaltsame und intelligente Weise um die deutsche Seele. Und diese wühlt sich zur Zeit auf wie selten, denn die Demokratie ist in Gefahr. Sagen die einen. Wir leben in keiner Demokratie. Sagen die anderen. Es ist Zeit, mal darüber zu sprechen, was das denn überhaupt sein soll: »Herrschaft des Volkes«. Wir regen uns auf, stellen alles infrage, wollen alles wissen und sind dann stets dagegen. Es wird Zeit, sich zu vergewissern: Wollen und können wir überhaupt Demokratie? Und ist sie alternativlos? Vielleicht sollten wir mal wieder was Anderes ausprobieren: Monarchie, Plentokratie, Theokratie, Autokratie oder Anarchie. Vielleicht sind wir dann eines Tages zufrieden? Und bekommen, was wir wollen: Unsere Ruhe!

Garantiert nicht ruhig sind die Gäste des Abends, die Unterhaltung vom Feinsten bieten:

David Werker, Deutschlands ehemaliger Dauerstudent Nummer 1 und Träger des deutschen Comedypreises als bester Newcomer kennt den Spruch „Werd ́ du erstmal erwachsen“ nur zu gut. In einer roten Trainingsjacke verbrachte David seine Jugendjahre unter dem Motto „der späte Wurm überlebt den frühen Vogel.“ Jetzt stellt er fest: Ihm schmeckt Rotwein! Selbst, wenn er die Cola zum Mischen weglässt. Nanu, da ist er wohl über Nacht erwachsen geworden. Aber auch seriös? David Werker entlarvt auf urkomische Weise, dass wir – als mündige Teilnehmer der kulturellen wie politischen Gesellschaft – uns oft nur dann aufs spiegelglatte Parkett der Seriosität vorwagen, wenn wir wirklich müssen.

Bernhard Westenberger ist „Der TeufelsGreis“. Ein Mann, der sich nach zwei Programmen rund um seine Familie die Frage stellt: Wo sind die denn auf einmal alle hin? Eines Morgens wacht er bei strahlendem Sonnenschein auf und entdeckt die Stille im Haus. Niemand schreit, niemand streitet, niemand macht Unordnung – bis auf ihn. Der TeufelsGreis ist eine Reise durch die Psyche eines Mannes, der plötzlich feststellt, dass der Tag wieder 24 Stunden hat. Die Kinder sind aus dem Haus, die Rente ist sicher und das Ende des Jobs ist absehbar. Endlich wieder tun und lassen, was man will. Keine Verantwortung und Verpflichtung mehr. Also kauft er sich einen Hund. Doch damit fangen die Probleme an.

Fee Badenius nimmt Sie mit in ihre Gedankenwelt als Liedermacherin. Sie präsentiert auf lustige und poetische, musikalische und sprachverliebte Art ihre Lieder und Texte. Diese pendeln zwischen Sehnsucht und Melancholie, zwischen Zartheit und Stärk, haben aber auch immer Bodenhaftung und intelligenten, hintersinnigen Witz. Dazu erzählt Sie in ihrer unnachahmlichen sympathischen Art Geschichten über die Lieder hinaus, Erlebnisse vom Tour-Alltag durch ein skurriles Deutschland, vom Leben im Ruhrgebiet und von der Entstehung ihrer Musik.

Michael Steinke stellt sich die Frage: Wie sehr haben ihn nicht nur Eltern und gesellschaftliche Gegebenheiten, sondern auch die Musik der 70er geprägt? Wäre die Pubertät pickelloser verlaufen, hätte nicht die Stimme von Jürgen Marcus die Körperoberfläche durch regelmäßige Gänsehaut zusätzlich strapaziert? Denn jede neue Liebe war wie ein neues Leben! Wieviel mehr Kontakt zum anderen Geschlecht hätte man haben können, wäre nicht ausgerechnet Günter Netzer Trendsetter in Sachen Frisuren und Discofox die einzige Form der Annäherung gewesen? Begeben Sie sich mit der sprechenden Mustertapete auf eine Spurensuche, die bei den Mittvierzigern und plus im Publikum längst verdrängte Erinnerungen zurückbringt und für die Jüngeren vielleicht die eine oder andere Erklärung liefert, warum ihre Eltern so wurden, wie sie sind.